Radiosynoviorthese

Die Radiosynoviorthese (RSO) ist eine Behandlungsmethode, um Gelenkschmerzen, hervorgerufen durch chronische Gelenkentzündungen, zu lindern.


Patientenaufklärung RSO

Bei chronischen Gelenkentzündungen verursacht die aggressiv wuchernde Gelenkinnenhaut schmerzhafte Schwellungen. Stoppt man die Entzündung nicht rechtzeitig, werden nach und nach auch Knorpel und Knochen geschädigt oder sogar zerstört. Bei der RSO wird eine geringe Menge eines radioaktiven Arzneimittels direkt in die Gelenkhöhle injiziert. Die verwendeten Radionuklide sind sogenannte Beta-Strahler und haben somit eine extrem kurze Reichweite, die nur die kranke Gelenkschleimhaut trifft. Das angrenzende Gewebe wird nicht geschädigt. Die Beta-Teilchen verbleiben in der Gelenkhöhle und führen dort zu dem heilenden Effekt. Die Verringerung oder Beseitigung der Gelenkschwellung und –schmerzen sowie die Funktionsverbesserung stellt sich allmählich ein. Oft wird die volle Wirkung erst nach 6 Monaten erreicht. Die Wirkungsdauer ist abhängig vom Ausmaß der Erkrankung. Ist der Knochen bereits geschädigt, kann die Radiosynoviorthese nur noch lindernd wirken, d.h. die Entzündung kann behandelt werden, nicht aber die zerstörten Gelenkflächen.
Je nach Gelenkgröße und der unterschiedlichen Dicke der Gelenkschleimhaut werden verschiedene
Radionuklide eingesetzt. Im Kniegelenk Yttrium-90 Zitrat, in Schulter-, Ellbogen-, Hand-, Hüft- oder Sprunggelenk Rhenium-186 Sulfid, in Finger- und Zehengelenken Erbium-169 Zitrat.
Zur Vorbereitung muss uns ein aktuelles 2- oder 3-Phasen-Skelettszintigramm vorliegen. Gegebenenfalls erfolgt diese Untersuchung in unserer Abteilung. Nach der Behandlung muss der Rücktransport durch eine helfende Person gewährleistet werden, da das behandelte Gelenk für 48 Stunden mittels einer Orthese/Schiene ruhig gestellt wird.

Begriffserklärung: Radio - radioaktives Isotop, Synovialis - Gelenkschleimhaut, Orthese - Wiederherstellung
Abkürzung: RSO, Synonym: radiation synovectomy
Ziel ist der bindegewebige Umbau der Synovialis.