PET – Positronen Emissions-Tomographie – Stoffwechselprozesse sichtbar machen
Jährlich erkranken fast 500.000 Menschen in Deutschland an Krebs, über 200.000 Menschen sterben pro Jahr an ihrer bösartigen Erkrankung. Krebs zählt damit zu den häufigsten Todes-ursachen. Statistisch gehen uns durchschnittlich 8 Jahre Lebenserwartung verloren!
Dieser Herausforderung stellt sich die moderne Medizin, indem ständig verbesserte Therapieverfahren beim Kampf gegen den Krebs zum Einsatz kommen. Doch ganz entscheidend ist die richtige Diagnose!
Bei der Charakterisierung einer Tumorerkrankung bietet die PET entscheidende Vorteile. Denn diese Methode stellt Stoffwechselprozesse der Zellen und Gewebe dar. Dadurch gelingt die Unterscheidung, ob es sich um einen gutartigen oder bösartigen Tumor handelt. Im Verlauf kann die Frage beantwortet werden, ob die gewählte Behandlung erwartungsgemäß wirkt oder nicht.
Daraus ergeben sich vielfältige Ansatzpunkte, die Therapie individuell zu optimieren.
PET/CT mCT (Standort Bachstrasse 18 in Jena)
Bei der PET kommen Biomoleküle zum Einsatz, die auch natürlich im menschlichen Organismus vorkommen (z.B. Zucker, Aminosäuren oder Eiweiße) und deren normale Verteilung im gesunden Menschen bekannt ist. Diese Biomoleküle (Tracer) werden speziell radioaktiv markiert und in winzigen Mengen (Milliardstel Gramm) in den Stoffwechsel des Patienten eingeschleust. Anhand des radioaktiven Zerfalls können Ansammlungen der Biomoleküle kontrastreich und punktgenau zur Darstellung gebracht werden.
Eine Tochtergeschwulst eines Prostatakarzinomes wird mittels radioaktiv markierter Aminosäure in Höhe der Oberbauchorgane festgestellt. Anstatt der eigentlich geplanten Bestrahlung des Beckens konnte die gezielte Behandlung dieser Krebsabsiedlung eingeleitet werden.
Bösartige Krebszellen wachsen schnell und ohne Regulation. Dafür benötigen sie viel Energie und verbrauchen deutlich mehr Traubenzucker als gesunde Zellen. Radioaktiv markierter Traubenzucker (FDG = 18F-Desoxyglukose) entlarvt diese Zellen, ohne eine Gewebeprobe entnehmen zu müssen.
Die Untersuchungsmethode bringt außer der Venenpunktion (wie bei einer Blutentnahme) sonst keine Intervention mit sich. Der Patient wird bei diesem Verfahren einer radioaktiven Strahlung ausgesetzt, die auf Grund der extrem kurzen Halbwertszeit der verwendeten radioaktiven Isotope und der geringen Menge zu rechtfertigen ist. Die Strahlenexposition erreicht etwa das Zwei- bis Dreifache der natürlichen jährlichen Strahlenbelastung.
Der Positronen Emissions-Tomograph, also das Gerät zur Aufzeichnung des Positronenzerfalls im Körper des Patienten, ähnelt einem Computertomographen (CT), arbeitet aber praktisch geräuschlos, weil die Detektoren fest angeordnet sind. Moderne Geräte sind stets als Hybridgeräte, also eine Kombination aus PET und CT, aufgebaut.
Spricht ein Radiologe oder Nuklearmediziner über PET/CT, so meist mit Begeisterung, denn die Vorteile der Methode sind aus seiner Sicht einfach nur überwältigend. Mit relativ geringem Aufwand gelingt es sehr oft, mittels PET ein diagnostisches Dilemma sicher aufzulösen. Trotzdem ist diese Methode in Deutschland mit wenigen Ausnahmen leider keine Leistung der gesetzlichen Krankenversicherung. Zeichnet man eine Weltkarte für PET, dann sind die Entwick-lungsländer und Deutschland als weiße Flecken erkennbar. Eine medizinische Begründung gibt es dafür nicht. Andere Untersuchungsmethoden müssen sich nicht derart rechtfertigen und sind in der Summe oft kostenintensiver.
In Einzelfällen gewähren gesetzliche Kranken-kassen auf Antrag eine Kostenübernahme. Jedem Patienten steht es darüber hinaus frei, die Methode als Individuelle Gesundheitsleistung (IGeL) in Anspruch zu nehmen. Unsere IGeL-Kostenkalkulation ist fair und an die Vorgaben der Gebührenordnung für Ärzte (GOÄ) angelehnt, nach der die Kostenübernahme durch private Krankenversicherer geregelt ist. |